Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Niederösterreich
Reich an Stiften und Klöstern, Burgen und Schlössern trifft man in Niederösterreich allerorts auf Geschichte. Ein Land, das Einblick gibt in seine Schätze – von den Flusstälern bis hinauf in die Berge.
Stifte. Burgen. Märchenschlösser.
Es riecht nach Weihrauch und Chorgesänge hallen durch das schlichte, aber imposante Kirchenschiff. Licht fällt durch die mittelalterlichen Glasfenster. Das Stift Heiligenkreuz ist ein mystischer Platz, manche würden ihn einen Kraftort nennen.
Ganz anders nimmt man hingegen die Barockstifte Melk und Göttweig wahr. Gleich himmlischen Palästen auf Erden strahlen sie prunkvolle Eleganz und ewige Schönheit aus.
Auch die wehrhaften Burgen in Niederösterreich haben die Zeiten der Raubritter hinter sich gelassen, erinnern aber immer noch an die damaligen Geschichten. Einige von ihnen wie Schloss Rosenburg oder die Schallaburg wurden in der Renaissance zu Märchenschlössern umgebaut, andere blieben uns als Ruinen erhalten. Die Burgruine Aggstein in der Wachau zählt zu den beliebtesten unter ihnen – wegen ihrer romantischen Lage trifft man hier auch häufig Hochzeitspaare.
Stift Melk
Das Benediktinerstift Melk ist das Wahrzeichen der Wachau und gehört – gemeinsam mit der Region – zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Klosterfelsen war vermutlich schon in der Römerzeit besiedelt, im 11. Jahrhundert entwickelte sich hier ein geistliches und kulturelles Zentrum unter der Herrschaft der Babenberger.
Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt die Stiftsanlage ihr heutiges Erscheinungsbild: Der berühmte Barockarchitekt Jakob Prandtauer plante einen in seinen Dimensionen außergewöhnlich großen Klosterkomplex. In den Mittelpunkt stellte er die prunkvolle Stiftskirche. Ihre künstlerische Ausgestaltung ist bemerkenswert, gelang es ihm doch, die bedeutendsten Meister seiner Zeit zu gewinnen, allen voran die Maler Paul Troger und Johann Michael Rottmayr.
Schloss Hof
2002 erweckte man das damals ziemlich verfallene Schloss Hof aus seinem Dornröschenschlaf. Viel Geld wurde investiert, um diese prachtvolle Barockanlage wieder in seinen Originalzustand zu bringen.
Das Ensemble aus herrschaftlichem Wohngebäude, Terrassengarten und Gutshof wurde in den späten 1720er-Jahren als repräsentativer Land- und Jagdsitz für Prinz Eugen von Savoyen angelegt.1755 erwarb Kaiserin Maria Theresia das Anwesen und machte es ihrem Gemahl Franz Stephan zum Geschenk. Auf einer Inschrift an der Gartenseite der Schlossfassade ist die wahre Aufgabe der Anlage festgehalten: Es soll „die Seele von der Last des Herrschens erleichtern“. Für den Wiener Kaiserhof wurde das Schloss daraufhin zu einem weithin bekannten Ort für luxuriöse Feste.
Tipp: Wer heute Schloss Hof besucht, hat ebenfalls Grund zu feiern. Jedes Jahr werden die unterschiedlichsten Veranstaltungen organisiert, vom Herbstfest bis zum Frühlingserwachen.
Flüsse. Berge. Zauberwälder.
Die Donau prägt das Land Niederösterreich wie kein anderer Fluss, fließt sie doch von West nach Ost einmal quer durch seine Mitte. Allerdings ist sie nicht alleine, denn das Land ist wasserreich. Zahlreiche Flüsse wie der Kamp, die Thaya oder die Traisen formen die Täler. Der Nationalpark Thayatal ist besonders naturbelassen. Die wildromantische Landschaft mit den dichten Laubwäldern macht ihn zu einem einzigartigen Paradies – auch für sehr scheue Tiere wie die europäische Wildkatze.
Die Berge Niederösterreichs bieten nicht nur Erholung und atemberaubende Panoramen, sondern auch die Möglichkeit für jede Menge sportlicher Aktivitäten: Spektakuläre Wanderausflüge führen in die Klammen und Schluchten rund um den Ötscher, variantenreiche Mehrtagestouren verbringt man in den Wiener Alpen: auf dem Schneeberg, der Rax und dem Semmering.
Semmeringbahn
Es war eine der herausragendsten Ingenieursleistungen des 19. Jahrhunderts, die Semmeringbahn. Ritter von Ghega ließ nach seinen Plänen die erste vollspurige Bergbahn Europas bauen. Ein Bauprojekt, das für die damalige Zeit als unvorstellbar galt und noch nie dagewesene technische Herausforderungen mit sich brachte: Auf der 41 Kilometer langen Strecke fahren die Züge über 16 Viadukte, 100 Brücken und durch 15 Tunnels. Die kühne Konstruktion des Ritters, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, hat bis in unsere Tage nichts an ihrer Faszination verloren.
Neben der beeindruckenden Streckenführung begeistern vor allem die Landschaft und die Villenarchitektur die Bahnreisenden. Seit ihrer Eröffnung im Jahre 1854 bringt die Semmeringbahn Gäste aus der Stadt Wien zur Sommerfrische in die Berge. Wo früher der Adel und das Großbürgertum Erholung suchten, machen sich heute Wanderer und Naturliebhaber auf den Weg ins bergige Umland.
Wein. Kultur. Im Tal der Sagen.
Niederösterreich ist ein Weinland: Über 28.000 Hektar Rebfläche und eine jahrtausendealte Weinkultur werden vom Menschen gehegt und gepflegt. Und es gibt mehr als Tausend Gründe, ein Glas Wein zu trinken – so viele Kellergassen gibt es hier nämlich.
In der Region Wachau trifft Wein auf Weltkultur: Stifte, Burgen und Schlösser drängen sich dicht nebeneinander auf einem recht kurzen Abschnitt der Donau. Nicht ohne Grund verläuft genau hier die Romantikstraße, denn märchenhafter kann eine Landschaft wohl kaum sein. Viele Sagen ranken sich um die Wachau, sogar im berühmten Nibelungenlied kommt sie vor. Ein Tal, reich an Geschichten und Geschichte!
Weinkultur in der Wachau
Die Region Wachau ist UNESCO-Weltkulturerbe und erstreckt sich von Melk bis Krems entlang der Donau. Das milde Klima fördert den Weinanbau, der hier seit der Römerzeit kultiviert wird. Die Steilhänge des Donautals machen es den Weinbauern allerdings bis heute nicht leicht, ist doch die Arbeit im Weingarten nur händisch auf den mit Steinmauern errichteten Terrassen möglich. Alle Mühe lohnt sich, denn durch die besondere Hanglage erhalten die Reben viel Sonne und die Urgesteinsböden bestimmen den typischen Charakter der Wachauer Weine. Das Vorkommen dieser kristallinen Gesteine fördert den Ausbau der besten Weißweinsorten.
Tipp: Neben den vielen Weinfesten gibt es einige andere Genussfestivals in den schmucken Weindörfern. Mit dem Schiff fährt man gemütlich von Ort zu Ort, kann unbeschwert ein Glas mehr trinken und darüber hinaus auch die Landschaft genießen.