Ice, ice, Eisbaden!
The next big thing: Die Faszination des kalten Wassers
Die Landschaft ist mit einer weißen Schneedecke überzogen, am Horizont ragen die Berge wie eine Krone in den klaren Himmel. In der Landschaft liegt der Zauchensee im Skigebiet Altenmarkt-Zauchensee im SalzburgerLand, der durch die dicke Eisschicht fast nicht zu erkennen ist. Dass es sich um einen See handelt, verrät ein Loch, das mit einer Säge herausgeschnitten wurde und aus dem Wasser schwappt.
Patricia Schumachers konzentrierter Blick ist auf die Öffnung gerichtet. Die junge Kalifornierin holt tief Luft und geht mit langsamen Schritten ins Wasser. Die Wassertemperatur liegt knapp über dem Gefrierpunkt. „Am Anfang ist Eisbaden wie ein Schock. Es fühlt sich an, als würde der Körper brennen oder als könnte man nicht atmen.”, erzählt Patricia. Doch dann …
Raus aus der Komfortzone!
Nach dem Umzug nach Österreich musste sich Patricia – ein wahres Sommerkind aus Kalifornien – erst an den Winter in ihrer neuen Heimat gewöhnen. Die kalte Jahreszeit habe ihr anfangs sehr zugesetzt, bis sich Patricia dazu entschloss, dem Winterblues aktiv entgegenzuwirken. Die direkte Konfrontation ihres Körpers mit der Kälte beim Eisbaden habe ihr geholfen, über Ängste und Komfortzone hinauszuwachsen.
„Einmal begonnen, hat sich meine Einstellung, mein Gemütszustand, meine ganze Sichtweise zum Winter komplett verändert. Es hat mir geholfen, die kalte Jahreszeit zu lieben und ihre Schönheit zu erkennen.“ Nach ihrem ersten Eisbad hatte Patricia so viel neugewonnene Energie, dass sie kaum einschlafen konnte. Wie in einer Art Meditation, liegt der Fokus laut Patricia ganz auf dem Moment und der Atmung, die langsam und tief ist. „Du musst loslassen und bist voll und ganz im Hier und Jetzt.“
Wofür ist Eisbaden gut?
Achtung beim Eisbaden!
Wer sich für Eisbaden entscheidet, sollte es unbedingt das erste Mal nur unter Anleitung und nach Rücksprache mit Arzt oder Ärztin versuchen! Besonders dann, wenn Vorerkrankungen wie Asthma, Bluthochdruck oder Herzprobleme bestehen. Es empfiehlt sich, bereits im Herbst mit dem Training zu starten und sich langsam an die tiefer werdenden Temperaturen zu gewöhnen.
Ich habe bemerkt, dass mir das Eisbaden Energie gibt. Durch das kalte Wasser werden Glückshormone in meinem Körper ausgeschüttet. Meine Stimmung hat sich dadurch verbessert und stabilisiert.
Patricia Schumacher, Eisschwimmerin
Die besten Orte zum (angeleiteten) Eisbaden
Gerade am Anfang niemals alleine baden gehen – immer mit einem Buddy!
In langsamen Schritten an das Eiswasser gewöhnen – am besten mit kalten Duschen.
In freien Gewässern im Sommer beginnen, wenn das Wasser noch wärmer ist.
Niemals ins kalte Wasser springen! Zuerst Hände eintauchen, Gesicht befeuchten, mit dem Ausatmen langsam ins Wasser gehen.
Mit einer Schwimmboje baden, an der man sich im Notfall festhalten kann.
Atemübungen helfen zur Ruhe zu finden – auch im kalten Wasser.
Nicht länger als ein paar Minuten im Wasser bleiben.
Vor und nach dem Schwimmen unbedingt warmhalten: Schnell abtrocknen und warme Kleidung anziehen. Der Körper kühlt außerhalb des Wassers weiter ab.
Keine Turnübungen zur Aufwärmung nach dem Eisbad. Das kann den Kreislauf überlasten und zu Schockzuständen führen.
Alkohol oder Koffein vermeiden. Diese erweitern die Gefäße und lassen den Körper auskühlen. Lieber zu heißem Ingwertee greifen, der wärmt besonders gut von innen.
Klimaschutz-Tipps
Seen sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und haben in Österreich besonders hohen ökologischen Stellenwert. Ein gesundes Seensystem unterstützt die Biodiversität und hilft dabei, Fische und andere Wasserlebewesen zu erhalten. Deshalb schauen wir auf unsere Seen:
Wir beachten die gekennzeichneten Schutzzonen für Pflanzen und Tiere.
Wir hinterlassen keinen Müll am und rundum den See.
Wir nutzen den See oder das Seeufer nicht als Toilette.
Wir füttern keine Fische und Wasservögel. Essensreste verursachen überflüssige Nährstoffe.