Heurige und Buschenschänken in Wien
Über 100 gibt es in der „Weinstadt“ Wien – vom typischen Heurigen mit Buffet und warmen Gerichten bis zur versteckten Buschenschänke in den Weinbergen. Es sind Orte der Gemütlichkeit, an denen Winzer:innen ihre süffigen Heurigenweine des aktuellen Jahrgangs ausschenken.
Das dürfen sie seit 1784, als Kaiser Franz Joseph II. seine Verordnung zum Buschenschankrecht verkündete. Der Buschen aus Föhrenzweigen am Eingang ist neben dem „Ausg’steckt“-Schild (wir haben offen!) nach wie vor das Symbol der Weinlokale, in denen die Wiener Seele spürbar wird. Kein Wunder, dass die Wiener Heurigenkultur seit 2019 immaterielles UNESCO-Kulturerbe ist.
Wien und Wein
Wien gilt europaweit als einzige Großstadt mit ernstzunehmender Weinproduktion. Die ersten Weingärten wurden bereits im 12. Jahrhundert angepflanzt. Um das Potenzial des Wiener Weins sichtbar zu machen, hat sich die Winzergruppe „WienWein“ gebildet, ein Zusammenschluss von sechs Weingütern.
Beim Heurigen trinken die Wiener:innen gerne einen G’spritzten: Das ist ein trockener Wein, der mit Soda- oder Mineralwasser aufgespritzt wird und dadurch leicht und erfrischend schmeckt. Zum Wohl!
Weinbau in Wien
Der grüne Stadtrand ist das Zuhause des Wiener Weins: Die zwölf Weinbaugebiete erstrecken sich auf etwa 600 Hektar halbkreisförmig von Süden bis Norden an den Hängen des auslaufenden Wienerwalds. Circa 80 Prozent der angebauten Sorten sind Weißweine wie Grüner Veltliner, Weißburgunder und Chardonnay.
Der „Wiener Gemischte Satz“ ist ein Unikat. Und der traditionellste Weißwein der Stadt. Seit 2013 hat der Rebsortenmix DAC-Status – somit gilt er als gebietstypischer Qualitätswein. Das schmeckt nach Terroir!
„Ausg’steckt is“
Was ist der Unterschied?
Das sind typisch österreichische Orte der Geselligkeit, an denen in legerer Atmosphäre regionale Weine zu kleineren oder größeren Köstlichkeiten ausgeschenkt werden.
Die Buschenschänke serviert ausschließlich eigene Weine und kalte Speisen und Getränke aus eigens angebauten Produkten.
Ein Heuriger hingegen ist ein Weinlokal, das ganzjährig offen hat und auch warme Gerichte und Getränke servieren darf. Die Zutaten müssen nicht unbedingt aus den eigenen Gärten kommen. Nur der aktuelle „heurige“ Jungwein muss auf der Karte stehen.