Im Wein und im Sekt schmeckt ihr die Region
Besuch bei der Winzerin und dem Winzer
Seit zwei Jahrzehnten hat sich Wein aus Österreich zu immer besserer Qualität entwickelt. Mit dem Ergebnis, dass österreichischer Wein, sei es nun Grüner Veltliner aus Niederösterreich, steirischer Sauvignon Blanc oder Blaufränkisch aus dem Burgenland, selbst in Tokio oder New York zum Geheimtipp wurde. Wer in Österreich Urlaub macht, hat die Gelegenheit, dem Wein noch näher zu kommen. Wie immer führen viele Wege zum Ziel.
Der gemütlichste, aber bestimmt nicht langweiligste Weg: Ein Besuch bei den Winzer:innen. Dass die junge Generation jahrhundertealte Tradition im Weinbau mit scharfem Innovationsgeist verbindet, zeigt sich nicht nur in den Weinkellern, sondern auch in der Architektur: Neben den urigen klassischen Winzerhäuschen inmitten der Rebhänge sieht man immer öfter kühne, neue Formen der Weinarchitektur. Sie bilden ein rundes Zusammenspiel aus Natur, Tradition und zeitgenössischer Baukunst, das Genießer:innen mit jedem Schluck Wein spüren.
Wege zum Wein: Tipps für Entdecker:innen
Was aber ist es, das den Wein aus Österreich so besonders macht?
Ganz wesentlich ist die Weintradition: Weinbau ist auf dem Gebiet des heutigen Österreich schon seit Jahrtausenden verwurzelt. Weinreben gehören zum Landschaftsbild, zur Kultur und zum gelebten Alltag. In diesem Zusammenhang sind auch die typischen Rebsorten Österreichs zu sehen, von denen viele ausschließlich in Österreichs Weinbaugebieten verbreitet sind. Dort finden sie in Kombination mit idealen klimatischen und geologischen Rahmenbedingungen beste Voraussetzungen für authentische, unverwechselbare Weine mit Charakter und Persönlichkeit.
Die Vielfalt der österreichischen Weinlandschaft spiegelt sich in der Vielfalt der Weintypen von spritzigen, leichten bis zu kraftvollen, monumentalen Weißweinen, von charmanten, fruchtigen bis zu gehaltvollen, langlebigen Rotweinen und nicht zuletzt mit Süßweinen voller Finesse und innerer Spannung, die unumstritten zu den besten der Welt zählen.
Vom Kellergewölbe bis zur Vinothek
Wiens Heurige laden zum Genießen ein
Gerade seid ihr noch durch die Wiener Altstadt flaniert, schon sitzt ihr mitten im Grünen: Die Weinberge am Rand von Wien, wie beispielsweise der Nussberg, sind im Nu erreicht. Zum Grünen Veltliner oder Gemischten Satz – eine Wiener Weinspezialität,– werden pikante, hausgemachte Schmankerl vom Heurigenbuffet gereicht, die wunderbar mit den Weinen vom eigenen Anbau harmonieren. Stets als Beilage mit dabei: der sensationelle Blick auf die Stadt.
Am Anfang waren die Wiener Heurigen rustikale Buschenschänken, in denen Gäste auf langen Holzbänken Platz nahmen, um zu essen und zu trinken. Ihr Markenzeichen: der über dem Tor ausgesteckte Busch, der signalisierte, dass der Heurige gerade geöffnet sei. An diesem Ritual hat sich bis heute nichts geändert, sehr wohl aber an der Anzahl und Vielfalt der Lokale, in denen man den ausgezeichneten Wiener Wein genießen kann.
Weinerlebnisse in Österreich
Österreichs Weinstraßen erkunden
Sekt aus Österreich
Die Weintraube ist eine großartige kleine Frucht: Sie erfrischt und ist gleichzeitig süß und sauer. Sie ist blauviolett oder grünlich-weiß und wächst gerne in Österreich. Was wären Hochzeiten, Silvesternächte und die Ballsaison ohne das Prickeln im Glas?
Schlumberger weiß, was gut ist: Seit 1842 setzt der Sektproduzent auf die „Méthode traditionelle“ aus der französischen Champagne. Das Ergebnis: In jeder Flasche steckt die Essenz der besten österreichischen Weintrauben, die in sorgfältiger Handarbeit gepflückt und weiterverarbeitet werden. Der Kellereipunkt auf dem Flaschenboden ist das Qualitätsmerkmal für dieses aufwendige Verfahren, das Jahre in Anspruch nimmt. Kein Wunder, dass Sekt von Schlumberger jedes Jahr der insgeheime Star am Wiener Opernball ist.
Burgenland, Neusiedler See, Gols
Der Ort, an dem sich Peter Szigeti am liebsten aufhält? Seine Weingärten. Dort pflegt und mustert er seine Trauben mit dem Blick eines Experten, der gleichzeitig ein Liebhaber ist. Denn nur die besten der handverlesenen, sonnengereiften Trauben aus der Region Neusiedler See und dem Seewinkel kommen in den Kreis der Auserwählten. Diese werden dann zum Sekt weiterverarbeitet, wo sie ihren sortentypischen Charakter zeigen können.
Niederösterreich, Kamptal, Langenlois
Rund um das alte Schloss Gobelsburg wachsen die Weinsorten Pinot noir, Riesling und Grüner Veltliner in märchenhafter Atmosphäre heran. Wenn die Trauben reif sind, werden sie sorgfältig in kleine Kisten gelesen und schonend gepresst. Dann dürfen sie im Fass verweilen – sechs Monate lang –, bis der Sektgrundwein so weit ist, in Flaschen gefüllt zu werden. Dort ruht er weitere zwei bis drei Jahre – bis zum „Grande finale“, wenn er von Hand gerüttelt und degorgiert, also von Hefe befreit wird.
Niederösterreich, Kamptal, Langenlois
„Helles Lachsrosa mit rotgoldenen Reflexen, feines anhaltendes Mousseux, Duft von Kirschen und Walderdbeeren, ein Hauch Zitrus, Karamell-, Hefenoten, fruchtbetont und cremig“, so beschreiben Expert:innen den charmanten Bründlmayer-Sekt „Brut Rosé“, der zu gleichen Teilen aus den drei roten Trauben Pinot noir, Zweigelt und St. Laurent gekeltert wird.
Niederösterreich, Kamptal, Langenlois
Alwin und Stefanie Jurtschitsch haben großen Respekt vor der Natur. Deshalb bewirtschaften sie ihre Böden auch biologisch. Sie sind der Überzeugung, dass nur gesunde Böden und kräftige Reben einen qualitativ hochwertigen Sekt wie den „Brut Nature“ hervorbringen können. Als Fundament für diese Kreation dient 100 % Grüner Veltliner aus hoch gelegener und kühler Lage, der viereinhalb Jahre nach der „Méthode traditionelle“ auf Hefe liegt – und dann allerdings keine Dosage bekommt. Natur pur.
Niederösterreich, Kamptal, Langenlois
Bei Lagensekten wie jenen aus dem Weingut Steininger geht es nicht nur um die verwendeten Weinsorten, sondern auch um das Terroir, auf dem die Reben heranreifen: Der Riesling kommt von der Riede Heiligenstein, die als Geheimtipp unter Weinliebhaber:innen gilt. Der Grüne Veltliner von der sonnenverwöhnten Lage Steinhaus. Diese Gegebenheiten und die behutsame zweite Gärung in der Flasche machen die Sektgrundweine des Weinguts zu besonders klaren, fruchtbetonten und duftigen Kreationen.
Niederösterreich, Weinviertel
Was Christian Madl aus dem Weinviertel für Schaumweine erzeugt, kann fast schon als Kunst bezeichnet werden. Neben seinem richtig guten Gespür verfügt er auch über beste Böden: Das Gebiet rund um Poysdorf im Weinviertel ist für sein hervorragend geeignetes Mikroklima bekannt. Und dieses begünstigt die Erzeugung von Schaumweinen höchster Qualität, die auch belegt ist: durch zahlreiche österreichische, deutsche und französische Auszeichnungen.
Südsteiermark, St. Nikolai im Sausal
Hannes Harkamp ist schwer zufriedenzustellen. Ständig will er seine Sekte noch besser machen. Zum Glück ist er im Sausal in der Südsteiermark mit besonders kalkreichen Böden gesegnet. Um den zart cremigen und etwas fülligen Charakter im Sekt zu unterstreichen, der so geschätzt wird, lässt er seine Grundweine für den „Brut Reserve“ im Holzfass vergären. Das machen nur wenige Sekthersteller. Und das macht seine Kreationen zu etwas wirklich Außergewöhnlichem.
Bis die Trauben zum feinperligen Sekt werden, vergehen Jahre. Dazwischen wird – nach der „Méthode traditionelle“ – geerntet, angesetzt, abgefüllt. Und gewartet. Bis zur Dosage, dem großen Geheimnis jedes Herstellers. Dieses aufwendige Spiel zelebriert z.B. Schlumberger, eine der ältesten (seit 1842) und traditionsreichsten Sektkellereien des Landes. Aber auch Winzersekt anderer heimischer Weinkellereien entzückt die Gaumen großer Genießer.
Wusstet ihr, dass …
... der Boden einer Sektflasche eine tiefere Wölbung als eine Weinflasche hat? Das gleicht den Druck der prickelnden Bläschen aus und verteilt ihn gleichmäßig in der Flasche.
... bei der „Méthode traditionelle“ (der traditionellen Flaschengärung) der Sekt vom ersten bis zum letzten Produktionsschritt in derselben Flasche bleibt.
... Sektflaschen kopfüber und schräg auf Rüttelpulte gesteckt, insgesamt 32-mal gerüttelt, um ein Achtel gedreht und jedes Mal steiler gestellt werden?