UNESCO Weltkulturerbe und Welterbestätten in Österreich
Historische Städte und Architektur
Kulturelle Errungenschaften der Menschheit
Kulturlandschaften und Naturschönheiten
Koexistenz von Mensch und Natur
Technische und prähistorische Innovationen
Zeugnis menschlicher Kreativität
Historische Grenzen und Verteidigungslinien
Militärisches Wissen früherer Zeiten
Historisches Zentrum der Stadt Salzburg
Die Stadt Salzburg verdankt ihren Ruhm architektonischen, künstlerischen und natürlichen Einflüssen: dem einzigartigen Zauber seiner städtebaulichen Erscheinung, der glücklichen Fügung, dass Wolfgang Amadeus Mozart hier im Jahre 1756 geboren wurde sowie der landschaftlichen Schönheit seiner Umgebung.
Reichtum und Wohlstand hat die Stadt Salzburg durch jahrhundertelangen internationalen Handel mit Salz, dem „weißen Gold“, errungen. Die Einkünfte aus dem Salzhandel ermöglichten es den Fürst-Erzbischöfen, eine prächtige Barockstadt zu bauen.
1996 wurde Salzburgs Altstadt zum Welterbe ernannt. Salzburg war wichtig für den Austausch zwischen deutscher und italienischer Kultur und ist ein Beispiel für einen kirchlichen Stadtstaat mit beeindruckender Architektur. Mozart prägt Salzburgs Ruf als Kunststadt.
Die schönsten Seiten von Salzburg und dem SalzburgerLand
Historisches Zentrum von Wien
Das historische Zentrum von Wien zählt zu den schönsten Stadtdenkmälern Europas. Drei Epochen prägen die ehemalige Residenzstadt der Habsburgerkaiser: das Mittelalter mit dem gotischen Stephansdom, die Barockzeit mit der Hofburg und die Ringstraßen-Ära des späten 19. Jahrhunderts mit prachtvollen Bauten wie der Staatsoper und dem Kunsthistorische Museum.
Die zahlreichen Kirchen, Palais und Parks verleihen der Wiener Innenstadt imperiales Flair. Die Sammlungen und die jahrhundertelange musikalische Tradition sind untrennbar mit dem historischen Zentrum von Wien verbunden. Ebenso der Genuss der Wiener Küche, die Kaffeehäuser und nostalgisches Shoppen bei ehemaligen k.-u.-k.-Hoflieferant:innen.
Wiens historisches Zentrum wurde 2001 UNESCO-Welterbe. Der 1. Bezirk, das Schloss Belvedere und das Palais Schwarzenberg gehören dazu und umfassen etwa 1.600 historische Objekte. Die Musikstadt bewahrt wichtige Kulturphasen von Mittelalter bis Gründerzeit.
Die schönsten Seiten von Wien
Historisches Zentrum der Stadt Graz und Schloss Eggenberg
Gemeinsam mit Schloss Eggenberg bildet das historische Zentrum von Graz ein einzigartiges Ensemble, das die Verbindung von Stadtgeschichte und aristokratischen Dynastien zeigt, besonders den Habsburgern und Eggenbergern.
Der gut erhaltene Stadtkern zwischen Schlossberg und Mur mit gotischen Kirchen, Renaissancehöfen und barocken Häusern ergänzt die barocke Residenz der Eggenberger. Graz ist ein Zentrum des Kulturtransfers zwischen Balkan, Alpen und Mittelmeer. Die Stadt entstand im 10. Jahrhundert und wurde unter den Habsburgern zur Lieblingsresidenz von Kaiser Friedrich III. Das Schloss Eggenberg, erbaut nach 1625, ist von einem großen Park umgeben, der im 19. Jahrhundert zum Landschaftsgarten umgestaltet wurde.
Das historische Zentrum von Graz wurde 1999 UNESCO-Welterbe, Schloss Eggenberg kam 2010 hinzu. Die Kernzone umfasst die Innenstadt, den Schlossberg und den Schlosspark. Bedeutende Architekten und Künstler schufen hier Bauten verschiedener Stile, die die Geschichte der Stadt und des Schlosses erzählen.
Die schönsten Seiten von Graz und der Steiermark
Great Spa Towns of Europe: Baden bei Wien
Gegründet rund um die kostbaren natürlichen Heilquellen, entwickelte sich eine einzigartige Architektur, die bis heute das historische Stadtbild von Baden bei Wien prägt. Die Landschaft des Wienerwaldes ist mit dem Kurpark Teil dieser Inszenierung.
Gleichzeitig war Baden aber immer schon ein Platz des entspannten Lebensgefühls und der Moderne, an dem Kaiser Franz Joseph I. im Sommer Erholung fand und sich große Künstler:innen inspirieren ließen. Ludwig van Beethoven etwa kurte gerne in der Kurstadt Baden und schrieb hier die Ode an die Freude. Mit der Auszeichnung als länderübergreifendes Welterbe „Great Spa Towns of Europe“ wurde die kaiserliche Kurstadt Baden in den Kreis der bedeutendsten Kurstädte Europas erhoben.
Die Great Spa Towns of Europe wurden 2021 als Welterbestätte anerkannt. Die Thermalquellen wurden bereits in der Römerzeit erwähnt. Die Kernzone umfasst die Altstadt, historische Bäder, das Kurhaus, den Kurpark, Hotelanlagen und den Villengürtel bis zum Helenental.
Die schönsten Seiten von Baden und Niederösterreich
Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein im Salzkammergut
Inmitten der beeindruckenden Region Salzkammergut liegen am Fuße des Dachsteins die Orte Hallstatt, Gosau, Obertraun und Bad Goisern.
Hinter der historischen Kulturlandschaft liegt eine dreieinhalbtausend Jahre alte Geschichte: Der Salzbergbau dieser Region reicht bis in die mittlere Bronzezeit zurück und begründete den Reichtum. Die Architektur mit den typischen Holzverzierungen prägt die Landschaft, das Brauchtum wird allerorts gelebt und kann von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein.
Die Region – vom Hallstätter See bis zum Dachsteinmassiv – wurde 1997 als Welterbe aufgenommen. Die archäologisch gut dokumentierte kulturelle Blüte ab ca. 800 v. Chr. gab einem ganzen Abschnitt der Eisenzeit ihren Namen: die Hallstattzeit.
Die schönsten Seiten von Hallstatt und dem Salzkammergut
Kulturlandschaft Wachau
Es ist nur ein kurzer Abschnitt an der Donau – 36 Kilometer von insgesamt 2.800 – und doch so bedeutungsvoll: Die Wachau ist durch die vielfältige Landschaftsstruktur, Kulturdenkmäler, den Weinbau und die malerischen Dörfer eine historischen Kulturlandschaft von besonderem Wert.
Hier ergänzen Naturlandschaften – wie etwa das gewundene Donautal, Auwälder, schroffe Felsformationen – und vom Menschen gestaltete Elemente einander harmonisch: von Weinbauterrassen und typischen Ortschaften bis zu Flurformen, Stiften, Burgen und Ruinen.
Vom Stift Melk über das Schloss Schönbühel oder die Ruine Aggstein erstrecken sich bis zum weithin sichtbaren Stift Göttweig eine Reihe von Bauwerken mit bemerkenswerter Aussicht.
Die schönsten Seiten der Wachau und Niederösterreichs
Kulturlandschaft Fertő-Neusiedler See
An Mitteleuropas größtem Steppensee begegnen einander die ungarische Puszta und der österreichische Schilfgürtel. Die grenzüberschreitende Region erstreckt sich von der Pannonischen Tiefebene über den Neusiedler See und dessen riesigen Schilfgürtel zu malerischen Ortschaften.
Prachtvolle Weingärten und ausgedehnte Hutweiden schließen an, auf denen Graurinder und weiße Esel grasen. Archäologische Denkmäler, Kalksandsteinbrüche, antike Heiligtümer, Streckhöfe und Schlösser sind Zeugen einer beeindruckenden Siedlungsgeschichte.
Das Welterbe umfasst den Neusiedler See mit seinem Schilfgürtel, das Biosphärenreservat Neusiedler See-Seewinkel sowie 20 Gemeinden in Österreich und 10 in Ungarn. Der Neusiedler See ist seit jeher ein Schmelztiegel der Kulturen, geprägt von einer jahrhundertelangen Tradition des kulturellen Austauschs und der landwirtschaftlichen Nutzung.
Die schönsten Seiten vom Neusiedler See und dem Burgenland
Weltnaturerbe Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen
Von den Buchenwäldern, die Europa seit der letzten Eiszeit bedeckten und das Landschaftsbild beherrschten, sind nur noch wenige Reste vorhanden. Mehr als 5.000 Hektar alte Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich wurden deshalb auf die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO gesetzt – gemeinsam mit ähnlichen Naturräumen in 10 europäischen Staaten („Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“).
Der Nationalpark Kalkalpen ist der Inbegriff einer Waldwildnis. Er erstreckt sich über die Gebirgszüge des Reichraminger Hintergebirges und des Sengsengebirges. Mit 209 Quadratkilometern Fläche ist er der größte Waldnationalpark Österreichs, drei Viertel dieser Fläche sind Wildnis.
Die schönsten Seiten des Nationalsparks Kalkalpen
Die Semmeringeisenbahn
Der schönste Weg von Wien in den Süden Österreichs führt mit der Semmeringeisenbahn in die Region des „Zauberbergs“ Semmering. Bereits 1841 hatte der damalige Staatsminister Kübeck den Auftrag zur Errichtung einer Bahnlinie nach Triest erteilt.
Unter der Leitung des aus Venedig stammenden Bauingenieurs Carl Ritter von Ghega, wurde die Bahn ab 1848 über den fast 1.000 Meter hohen Pass (damals der höchste auf Schienen erreichbare Punkt der Welt) gebaut. Eine technische und bauliche Meisterleistung, vollendet in nur sechs Jahren.
Die Strecke wurde schon zur damaligen Zeit als harmonische Kombination von Technologie und Natur verstanden und prägt nach wie vor die einzigartige Kulturlandschaft. Bis heute zählt die Region Semmering-Rax-Schneeberg zu den klassischen Urlaubsorten Europas.
Die schönsten Seiten des Semmerings und Niederösterreichs
Schloss und Park von Schönbrunn
Eine Besichtigung der Hofgemächer des Schlosses bietet Einblick in das Leben der damaligen Herrscher:innen. Die Gloriette ermöglicht einen regelrecht imperialen Ausblick auf die Schlossanlage und über Wien. Ein Highlight im Schlosspark ist das Palmenhaus mit seiner exotischen Pflanzensammlung. Und der Tiergarten Schönbrunn, einer der prächtigsten Zoos Europas, ist eine Besonderheit, mit seinen barocken Pavillons ebenso wie den heutigen modernen Tiergehegen.
Die Sommerresidenz der Habsburger, mit dem weltberühmten und ältesten Tiergarten der Welt, bildet den Höhepunkt jedes Wienbesuchs. Denn die imperiale Schlossanlage von Schönbrunn, mit ihren Nebengebäuden und weitläufigen Gärten, zählt zu den kulturhistorisch und künstlerisch bedeutendsten barocken Anlagen Europas.
Die schönsten Seiten von Schönbrunn und Wien
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Um 5000 v. Chr. siedelten Menschen in den Alpen und bauten Pfahlbauten. Diese Überreste sind das einzige unter Wasser liegende Welterbe Österreichs. Die Funde aus der Jungsteinzeit bis zur Eisenzeit befinden sich in Feuchtgebieten und an Ufern und geben wichtige Einblicke in frühe Gesellschaften.
In Österreich gibt es fünf Fundstätten, darunter im Attersee, Mondsee und Keutschacher See. Dort wurden Werkzeuge und Materialien wie Kupfer und Eisen gefunden, die viel über Handel und technische Neuerungen erzählen. Die älteste Siedlung im Keutschacher See stammt aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. Die Mondseesiedlung zeigt Handelskontakte mit Bayern und Norditalien, während die Siedlungen am Attersee zwischen 1690 und 1260 v. Chr. entstanden.
An insgesamt drei aktuellen Info-Pavillons in Seewalchen und Attersee am Attersee sowie in Mondsee am Mondsee wird die Welt der Pfahlbaumenschen in Erinnerung gerufen und wieder lebendig.
Die schönsten Seiten der Alpen und der Seen
Grenzen des römischen Reichs: Der Donaulimes
Die Donau ist ein Fluss, der seit jeher Kulturen anzieht. Über 450 Jahre war die Donau aka Danubius die Nordgrenze des römischen Imperiums. Nur mit Schwierigkeiten war das damals sumpfige Donauufer zu überwinden, dennoch wurden im Abstand von 14 Kilometern Wachtürme, Legionslager und Kastelle zur Grenzbefestigung, dem Limes, errichtet. Die Überreste der Wehranlagen, aber auch der zivilen Siedlungen, Wirtschafts- und Verkehrsanlagen sind beeindruckende Zeugen der Geschichte. Die Fundstätten liegen in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien entlang der Donau und gehörten in der Antike zu den römischen Provinzen Noricum und Pannonia.
2021 wurde der Donaulimes zum UNESCO Welterbe erklärt. Die Spuren und das Erbe aus dieser Zeit sind entlang der österreichischen Donauregion an 22 archäologischen Fundstätten zu erleben.