Wiener Staatsoper
Ein Ort, wo Musik Geschichte schreibt

Die Wiener Staatsoper vereint Tradition und Innovation – mit einzigartigen Aufführungen, prächtiger Architektur und dem legendären Wiener Opernball.

Die Wiener Staatsoper, auch „Das Erste Haus am Ring“ genannt, ist mehr als ein Opernhaus – sie ist ein Herzstück der kulturellen Identität Wiens. Ihre beeindruckende Neorenaissance-Architektur und die weltberühmten Aufführungen machen sie zu einem Magneten für Kunst- und Kulturbegeisterte.

Die Geschichte der Staatsoper ist eng mit der imperialen Vergangenheit Wiens verbunden. Bereits 1629 entstand das erste Operngebäude im Bereich der Hofburg, das von den Habsburgern als Hofoper genutzt wurde. Kaiser Joseph II., ein großer Förderer und Mozart-Fan, prägte die Opernkultur maßgeblich. Mit der feierlichen Eröffnung des heutigen Gebäudes im Jahr 1869 – Mozarts Don Giovanni erklang vor Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth – wurde sie endgültig zu einem Wahrzeichen Wiens. Bis 1918 blieb die Oper ein „kaiserliches Hoftheater“, ehe sie mit dem Ende der Monarchie einen neuen Abschnitt ihrer Geschichte begann.

Einen künstlerischen Höhepunkt erlebte die Staatsoper unter der Leitung von Gustav Mahler. Mahler revolutionierte das Haus mit seinen visionären Inszenierungen und setzte neue Maßstäbe in der musikalischen Interpretation. Werke wie Wagners Ring des Nibelungen fanden hier ein Publikum, das die innovative Kraft des Hauses schätzte. Eine weitere Glanzzeit der Wiener Oper waren die Jahre 1919 bis 1924, als Richard Strauss gemeinsam mit Franz Schalk an der Spitze des Hauses stand.

Die Staatsoper erlebte jedoch auch dunkle Zeiten. Während des Nationalsozialismus wurden Künstler:innen verfolgt, Aufführungen verboten, und ab September 1944 schloss das Haus wie alle Theater des Deutschen Reiches. Die Bombenangriffe im März 1945 zerstörten große Teile des Gebäudes, darunter das Bühnenhaus und wertvolle Requisiten mit 150.000 Kostümen. Der Wiederaufbau und die Wiedereröffnung mit Beethovens Fidelio am 5. November 1955 symbolisierten den Aufbruch in eine neue Ära.

Die Wiener Staatsoper: Wo Geschichte und Kultur verschmelzen

Heute begeistert die Wiener Staatsoper mit einem der weltweit umfangreichsten Repertoires und über 200 Vorstellungen jährlich. Gleichzeitig ist sie ein Ort, der Tradition modern interpretiert – etwa mit Events wie Oper live am Platz, bei denen Kultur kostenlos und für alle zugänglich wird. Der glanzvolle Opernball rundet das Bild ab und zeigt, wie diese Institution Tradition und Moderne vereint.

Die Wiener Staatsoper ist nicht nur ein Ort für Musik und Kunst, sondern ein Symbol für Lebensfreude, Charme und Weltoffenheit – ein Ort, an dem Wiens imperiale Vergangenheit lebendig bleibt und gleichzeitig ein inspirierender Blick in die Zukunft gewagt wird.

Fakten zur Wiener Staatsoper
Architekten:August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll
Baubeginn:1861
Baustil:Neorenaissance
Eröffnung:25. Mai 1869
Gesamtplätze:2.284 Plätze
Größe Hauptbühne:Fläche von ca. 670 Quadratmetern

Oper live am Platz: Gratis Oper auf einer 50 m² LED-Wand am Herbert von Karajan Platz – direkt neben der Oper. Über 80 Live-Übertragungen machen Kultur für alle erlebbar!

Die Wiener Staatsoper in allen Perspektiven

Die Vielfalt der Wiener Staatsoper

Für jede:n ein Erlebnis

Eine Oper voller Möglichkeiten

Die Wiener Staatsoper ist ein wandelbares Haus, das weit mehr als klassische Opern zeigt.

Das Wiener Staatsballett, eines der führenden Ensembles Europas, begeistert mit klassischen Ballettabenden ebenso wie mit innovativen Choreografien, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbinden. Regelmäßig zieht es Tanzliebhaber:innen aus der ganzen Welt in seinen Bann.

Auch Jazzfans kommen auf ihre Kosten: Im Sommer wird die Staatsoper während des Jazz Fest Wien zur Bühne für Musiklegenden wie Keith Jarrett und Eric Clapton. Das historische Opernhaus wird dabei zur einmaligen Kulisse, die das Festival zu einem der drei bedeutendsten Jazzereignisse weltweit macht.

Produktionen wie Wagners Nibelungenring für Kinder oder Pinocchio machen Opernklassiker auf kreative Weise zugänglich. Die Opernschule gibt jungen Talenten die Chance, in internationalen Produktionen mitzuwirken. Kinderopern, Workshops und Programme wie NEST lassen Kinder in die Welt der Oper eintauchen und fördern so ein spielerisches Verständnis für Musik und Theater.

Diese einzigartige Verbindung von Tradition und Vielfalt macht die Wiener Staatsoper zu einem internationalen Zentrum der Künste, das Generationen inspiriert.

Wiener Opernball

Glanz und Eleganz im Herzen Wiens

Wenn die Wiener Staatsoper zur Ballnacht lädt

Einmal im Jahr wird die Wiener Staatsoper zum glanzvollsten Ballsaal der Welt. Der Wiener Opernball verbindet auf einzigartige Weise Eleganz, Lebensfreude und Kultur. Der Termin – traditionell der letzte Donnerstag vor dem Aschermittwoch – ist ein Fixpunkt für Gäste aus aller Welt, die eine unvergessliche Nacht erleben möchten.

Innerhalb weniger Stunden verwandeln hunderte Bühnenarbeiter:innen den Zuschauerraum in eine prachtvolle Kulisse. Die feierliche Eröffnung durch 144 Debütanten-Paare verkörpert Wiener Tradition in ihrer schönsten Form. Begleitet von Walzermelodien und präzisen Choreografien wird der Abend zu einem Fest für alle Sinne. Ein Highlight ist die legendäre Mitternachtsquadrille, an der sich jeder Gast beteiligen kann – ein Moment, der die Tanzfläche mit Energie und Freude erfüllt.

Prominente Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unterstreichen die Bedeutung dieses gesellschaftlichen Ereignisses. Hinter den Kulissen sorgt ein eingespieltes Team mit Hingabe dafür, dass jedes Detail perfekt sitzt. Von der Technik bis zur Garderobe – alles wird dafür getan, dass der Opernball zu einer Hommage an Wiens kulturelles Erbe wird und seinen Glanz weit über die Grenzen der Stadt hinausstrahlt.

Der passende Frack für alle

Dresscode Opernball

Lambert Hofer Junior ist einer der gefragtesten Ausstatter der Wiener Ballszene. Sobald der Sommer zu Ende ist, treffen im Atelier bereits die ersten Frackanfragen für den Opernball ein. Auf dem Siedepunkt des Wiener Faschings herrscht in den Räumlichkeiten in der Müllnergasse ein Gedränge wie auf dem Tanzparkett der Wiener Staatsoper kurz vor der Mitternachtsquadrille. 

„Die Wiener Ballkultur ist einzigartig“, schwärmte Olga Hofer, die den Frack- und Kostümverleih nach dem Tod ihres Mannes einige Zeit allein betrieb. „In Deutschland kannst du als Mann auch im schwarzen Anzug auf einen exklusiven Ball gehen, das ist in Wien ein absolutes No-Go. Smoking ist das Minimum, Frack ist besser.“ Frau Hofer ist nun im Ruhestand, dennoch verhilft ihr Team von Schneiderinnen und Schneidern Jahr für Jahr unzähligen Herren zu einem passenden Frack, auf dass sie in der Oper, Hofburg, Rathaus und Musikverein eine gute Figur machen.

Damen tragen am Wiener Opernball bodenlange Abendkleider, kombiniert mit eleganten, geschlossenen Schuhen und einer stilvollen Abendfrisur. Herren erscheinen im Frack mit weißer Fliege, dazu Lackschuhe oder Herrenpumps – Hosenträger sind Pflicht, Gürtel tabu. Armbanduhren haben Pause, stattdessen gehört eine klassische Taschenuhr ins Outfit.

Walzerträume: Bälle, Tanzschritte und Tipps für den Ball

Genuss rund um die Oper

Rund um die Wiener Staatsoper wird Kultur auch kulinarisch zelebriert: Ein Stück Sachertorte, ein Besuch im Café Mozart, das Palmenhaus im Burggarten oder ein Snack am Würstelstand bei der Albertina – so wird der Opernabend zum rundum gelungenen Erlebnis.
Wiener Philharmoniker

Orchester und Chor auf Weltniveau

Heimat der Wiener Philharmoniker

Die Wiener Staatsoper und die Wiener Philharmoniker sind untrennbar miteinander verbunden. Die Mitglieder der Wiener Philharmoniker rekrutieren sich ausschließlich aus dem Staatsopernorchester. Musiker:innen müssen mindestens drei Jahre im Opernorchester gespielt haben, bevor sie Teil des weltbekannten Klangkörpers werden können. Diese Verbindung gewährleistet nicht nur die außergewöhnliche Qualität der Opernaufführungen, sondern bewahrt auch den berühmten Wiener Klangstil", der weltweit geschätzt wird. Die Ernennung des Staatsopernorchesters und der Wiener Philharmoniker zum Ehrenmitglied der Staatsoper im Jahr 2012 unterstreicht die herausragende Zusammenarbeit, die gemeinsam Wiens Ruf als Musikmetropole festigen.

Der Wiener Staatsopernchor zählt zu den besten Opernchören weltweit und prägt maßgeblich die außergewöhnliche Qualität der Wiener Staatsoper. Mit 92 professionellen Sängerinnen und Sängern tritt er jährlich in bis zu 55 verschiedenen Opern auf und begleitet Produktionen auf den Bühnen der Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen sowie internationalen Tourneen. Die präzise Klangkultur, die von Dirigenten wie Gustav Mahler und Herbert von Karajan geprägt wurde, macht den Chor zu einem unverzichtbaren Teil von Wiens musikalischer Tradition und internationalen Renommée.

Fun Fact über die Wiener Staatsoper

Ein Haus mit Geschichte

Acht Jahre nahm die Erbauung der Staatsoper an der Ringstraße in Anspruch. Die Pläne im Stil der Neorenaissance stammten von August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. Damals wurden die Architekten angefeindet und ihre Pläne als „Königgrätz der Baukunst“ bezeichnet. Tragischerweise sollte keiner der beiden die Vollendung des Baus erleben. Van der Nüll beging Selbstmord, Sicardsburg erlag kurz darauf einem Herzinfarkt.

„Das Erste Haus am Ring"

Heute prägt die Staatsoper das Gesicht der Wiener Ringstraße. Bei der Eröffnung 1869 war der Bau wild umstritten und wurde als „versunkene Kiste“ kritisiert. Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich das Gebäude zu einem der bedeutendsten Wahrzeichen Wiens und einem Symbol für kulturelle Exzellenz.

Reger Betrieb

Die Wiener Staatsoper zählt zu den lebendigsten Opernhäusern der Welt. Mit rund 200 Vorstellungen pro Saison bietet sie ein abwechslungsreiches Repertoire, das Musikstile und Epochen auf einzigartige Weise verbindet und sowohl Klassiker als auch weniger bekannte Werke auf die Bühne bringt.

Von Traditionen zu Meilensteinen

Herbert von Karajan prägte die Wiener Staatsoper, indem er Opern ausschließlich in Originalsprache aufführen ließ und Wien endgültig zur Opernweltstadt machte. Ein historischer Meilenstein folgte 2019 mit der Premiere von Olga Neuwirths Orlando – der ersten abendfüllenden Oper einer Frau im Haus am Ring.

Bühnen voller Möglichkeiten

Die Wiener Staatsoper beeindruckt nicht nur mit ihrem Programm, sondern auch mit ihrer gewaltigen Bühnenfläche. Die Hauptbühne misst etwa 673 Quadratmeter – so groß wie zwei Tennisplätze – und erstreckt sich über 27 Meter in die Breite und 25 Meter in die Tiefe. Dazu kommen die Hinterbühne mit 441 Quadratmetern, die Unterbühne mit 390 Quadratmetern und eine Seitenbühne mit 192 Quadratmetern. Diese Dimensionen ermöglichen spektakuläre Inszenierungen.

Ein funkelndes Juwel im Herzen Wiens

Die Wiener Staatsoper fasziniert nicht nur durch ihre prächtige Architektur, sondern auch durch ihr beeindruckendes Interieur. Im Zuschauerraum strahlt der große Luster aus drei Tonnen Kristallglas und 1.100 Glühbirnen und macht jeden Besuch zu einem glanzvollen Erlebnis.

Hinter den Kulissen

950 Menschen halten die Oper Tag für Tag in Bewegung. Schon früh am Morgen wird die Bühne der Aufführung des Vorabends abgebaut, um Platz für die Proben des Nachmittags zu schaffen. Hinter den Kulissen arbeiten 200 Bühnenarbeiter:innen oft bis zur letzten Minute, während im Zuschauerraum bereits die ersten Takte erklingen. Doch der Opernbetrieb ist ein Zusammenspiel vieler Hände: Souffleure, Garderobenpersonal oder der Portier, der das Haus wie seine Westentasche kennt. Vom Kantinenpersonal bis zu den Technikern – sie alle tragen dazu bei, dass die Staatsoper ein Gesamtkunstwerk bleibt.

Klimaschutz-Tipps

Musik und Nachhaltigkeit in Österreich

Die Wiener Staatsoper ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Musiktraditionen und Nachhaltigkeit in Österreich Hand in Hand gehen. Als einer der bedeutendsten kulturellen Veranstaltungsorte bewahrt sie den Geist der Wiener Klassik und belebt Musiktraditionen. Diese Verpflichtung zur Erhaltung kultureller Ressourcen zeigt sich auch in ihrer Arbeit, Musik für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

Auch die soziale Nachhaltigkeit wird durch die Musik gestärkt: Festivals, Konzerte und gemeinschaftliche Musikveranstaltungen verbinden Menschen und stärken das Bewusstsein für die kulturelle Identität Österreichs. Wer diese musikalischen Traditionen miterlebt, taucht tief in das reiche Kulturerbe ein und unterstützt die Bewahrung dieses einzigartigen Schatzes für kommende Generationen.

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