Erlebt Kulinarik in Niederösterreich
Genießt Geselligkeit
Wer die Donau flussaufwärts schippert oder mit dem Rad entlangfährt, dem bleibt spätestens in der Wachau vor Staunen der Mund offen: weiße Strände, Obsthaine, Weinberge, idyllische Orte und Wälder mit Burgen und Stiften, soweit das Auge reicht.
In der Wachau wird der Geschmack der Marillen geschätzt und in Manufakturen, in Restaurants und Wirtshäusern weiter verarbeitet Das Waldviertel duftet nach Kräutern, Gewürzen und Ölen, rote Mohnblumenfelder leuchten zwischen dem dunklen Grün des Waldes und der Karpfenteiche hervor. Das Weinviertel und das Mostviertel tragen die Produkte, für die sie stehen, bereits im Namen. Der Most wird aber aus Birnen hergestellt und besonders stolz sind die Landwirt:innen auf die Kornelkirschen, die sie liebevoll „Dirndln“ nennen. Inmitten dieser fruchtbaren Landschaft lässt es sich leben und genießen. Sich einfach treiben lassen und in Wirtshäusern und Weingütern niederlassen und am geselligen Leben beim Tafeln im Weinberg oder bei Kellergassenfesten teilhaben.
Das Bundesland Niederösterreich teilt sich in sechs Regionen auf, die jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben: Waldviertel, Weinviertel, Donau Niederösterreich mit der Wachau, Mostviertel, Wienerwald und Wiener Alpen.
Genusstipps in den Regionen
Alle Wege in Niederösterreich führen ins Wirtshaus. Ob entlang der Donau, in den Weinbergen oder in den Dörfern: Irgendwann tauchen grüne, ovale Schilder an den Häusern auf mit der Aufschrift „Wirtshauskultur“. Jetzt ist es Zeit einzukehren. Drei Merkmale zeichnen ein echtes Wirtshaus aus: eine Wirtin oder ein Wirt, ein Stammtisch und der Duft von gutem Essen.
Mit dem Schiff oder mit dem Rad zu stilvollen Landgasthäusern. Es ist eine Gourmetreise zu den Weingärten an der Donau, zu edlen Weinen und flaumigen Marillenknödeln. Eine Reise vom Nibelungengau, dem UNESCO-Weltkulturerbe Wachau, zwischen den sanften Hügeln des Wagrams hindurch über das Tullner Feld bis zur wilden Natur des Nationalparks Donau-Auen.
Die Wirtsleute Manuela und Christian Wildeis tischen Wachauer Küche auf: Kirchenwirt Weißenkirchen
Am rechten Donauufer kocht Philipp Essl traditionell, aber nicht altmodisch: Landgasthaus Essl, Rührsdorf
Bei Radfahrer:innen ist der Landgasthof der Familie Engel beliebt: Landgasthof „Zur schönen Wienerin“, Marbach an der Donau
Der blühende Waldviertler Graumohn macht im Juli durch sein Farbenspiel in Rot, Weiß, Rosa und Lila auf sich aufmerksam. Seine süßlich-herb schmeckenden Samen werden gemahlen oder zu Öl gepresst. Köch:innen lieben ihn wegen seines milden und nussigen Geschmacks. Die Zubereitung von Mohn ist vielfältig: Er wird in Knödel, Strudel und Teigtaschen gefüllt oder Nudeln werden darin gewälzt. Besonders stolz sind die Waldviertler:innen auf ihre Mohnzelten. Aus regionalen Produkten, nämlich Erdäpfeln und Mohn, haben sie diese süße Köstlichkeit erfunden.
Lust auf Vor-, Haupt- und Nachspeise mit Mohn? Mohnwirt Neuwiesinger, Sallingberg
Auf die Kombination von Mohn und Zwetschken schwört das Hirsch 28 Wirtshaus: HIRSCH28 WIRTShaus & delikatESSEN, Groß Gerungs
Legendär: Waldviertler Mohntorte und ausgezeichnete Bierkultur: Gasthof „Zum Goldenen Löwen“, Maria Taferl
Im Weinviertel geht es immer den Reben nach: zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Traktor durch die Weingärten. Beachtlich, dass ein Drittel des österreichischen Weins in dieser Region von 14.000 Winzer:innen produziert wird. In den Weinviertler Kellergassen reift der Wein tief unter der Erde und wartet darauf, beim Heurigen, beim Tafeln im Weinviertel und natürlich im Wirtshaus verkostet zu werden. Doch nicht nur Reben gedeihen im weiten Hügelland nördlich von Wien zwischen den Flüssen Donau, March und Thaya – auch Spargel und Kürbis finden ihren Weg auf die Speisekarten der Wirtshäuser.
Harald und Sonja Pollak servieren Weinviertler Haubenküche: Pollak's Wirtshaus – Der Retzbacherhof, Unterretzbach
Wildspezialitäten aus eigener Jagd und Wein aus dem historischen Weinkeller: Gasthaus Zum Grünen Baum, Zistersdorf
Ein beliebtes Wirtshaus, mitten im sanft-hügeligen Weinviertel: Gasthaus Weiler, Laa an der Thaya
Im Mostviertel blühen Tausende Birnbäume auf alten Streuobstwiesen rund um Vierkanthöfe. Entlang der Moststraße laden Wirtshäuser und Mostheurige Gäste ein, neben dem Birnenmost (vergorenem Birnensaft) bodenständige Gerichte zu verkosten. Die roten Kornelkirschen – die Mostviertler:innen nennen sie „Dirndln“ – werden zu Edelbränden, Säften, Marmeladen und Chutneys veredelt. Im Süden prägen die Schluchten der Ötschergräben mit ihren bizarren Felsformationen und sprudelnden Gewässern sowie die Bergwelt um Ötscher, Hochkar und Dürrenstein das Landschaftsbild. Eine fruchtige und zugleich wilde Region, das ist das Mostviertel.
Der Wirt Hermann Froschauer veredelt saisonale Produkte zu feinen Speisen: Gasthof „Zur Donaubrücke“, Ardagger
Das Wirtshaus von Martin Teufl bietet neben Wildschweinbraten auch vegetarische Gerichte an: Gasthof Teufl, Purgstall an der Erlauf
Hausmannskost mit Gemüse und Kräutern aus dem Garten von Wirtin Petra Haselsteiner: Gasthaus zur Post, Texingtal
Der Wienerwald und die Wiener Alpen inspirierten einst Künstler:innen zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen in der Natur vor den Toren der Großstadt Wien. Auch heute ist die Freude der Menschen an Bewegung im Wald und in den Bergen – auf gut beschilderten Wander- und Radwegen – deutlich spürbar. Umso entspannter wandert und radelt es sich, wenn entlang des Weges Wirtshäuser stehen, die für Speis und Trank sorgen: ein Treffpunkt für genussvolle Pausen in ungezwungener Atmosphäre.
Wandern, verkosten und genießen entlang des 1. Wiener Wasserleitungsweges: Genussmeile in der Thermenregion Wienerwald
Hausmannskost, dazu Weine vom Weingut Thallern: Klostergasthof Stift Heiligenkreuz
Ein uriges Wirtshaus aus dem 17. Jahrhundert mit kreativer Küche: Wirtshaus Grüner Baum, Kirchberg am Wechsel