Osterbräuche und Ostermärkte in Österreich

Wer sich ein Stück Osterglück mit nach Hause nehmen möchte, besucht am besten die vielen Ostermärkte allerorts mit ihrem Kunsthandwerk und österlichen Spezialitäten.

Viele sagen, Ostern sei die schönste Zeit des Jahres – sicher ist es die farbenfrohste. In Österreichs Regionen leuchtet die Kultur in allen Farben, sei es durch bunte Eier, üppige Frühlingsblumen oder die liebevoll gebundenen Palmbuschen, die am Palmsonntag in den Kirchen geweiht werden. Das gemeinsame Basteln und Schmücken schafft Momente voller Lebensfreude, das Generationen zusammen bringt.

Am Ostersonntag zeigt sich der Osterhase besonders fleißig: Bunte Eier, Schokolade und kleine Geschenke versteckt er in Häusern und Gärten, was vor allem die Kleinsten mit leuchtenden Augen auf Schatzsuche schickt. Doch auch Erwachsene genießen die regionalen, österlichen Spezialitäten: Vom zarten Osterlamm bis zum süßen Reindling.

Lebendiges Handwerk und bunte Märkte

In der Vorfreude auf Ostern füllen sich die Marktplätze des Landes mit Leben. Ob kunstvoll bemalte Eier, geschmückte Palmkätzchensträuße oder handgeschnitzte Figuren – die Märkte sind ein Schaufenster österreichischer Handwerkskunst.

Die Osterzeit in Österreich ist eine Einladung, Tradition und Frühlingserwachen auf lebendige Weise zu erleben. Vom kunstvollen Handwerk über kulinarische Köstlichkeiten bis hin zu gelebtem Brauchtum – Ostern ist ein Fest für alle Sinne.

Hinweis:

Unsere Auflistung bietet einen Überblick der Ostermärkte pro Bundesland, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte beachtet, dass noch nicht alle Termine für 2025 bekannt sind. Wir bemühen uns die Daten laufend zu ergänzen und aktualisieren. Da es auch kurzfristig zu Terminänderungen kommen kann, seht euch bitte zusätzlich die Webseite der jeweiligen Region an bzw. kontaktiert den lokalen Tourismusverband direkt. 

Ostermärkte
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien

Osterbräuche quer durchs Land

Palmesel

Wer zu Ostern ins SalzburgerLand reist, findet viele ursprüngliche Bräuche vor, wie etwa die Palmesel-Prozessionen in Puch bei Salzburg. Um den Einzug von Jesus in Jerusalem nachzustellen, ist es Brauch, hölzerne Palmesel mit einer darauf sitzenden Christusfigur mitzuführen. Der Pucher Palmesel stammt aus dem 17. Jahrhundert. Jedes Jahr am Palmsonntag tragen vier Burschen vom örtlichen Trachtenverein den gut 100 Kilo schweren Esel mit Zaumzeug aus Kaurimuscheln und die Christusfigur mit einem Palmzweig durch den Ort.

Osterfeuer

Eine ebenso alte Tradition sind Osterfeuer. Sie erhellen den nächtlichen Himmel noch in Teilen Salzburgs, der Steiermark und in Kärnten. Über mehrere Wochen hinweg bauen Männer die oft bis zu zehn Meter hohen, kunstvoll gezimmerten Holztürme. In der Nacht auf Ostersonntag werden die Türme dann abgebrannt. Dies ist – wie auch viele andere Osterbräuche – kein christlicher, sondern heidnischer Brauch. Heute jedoch interpretiert man das Osterfeuer als Freudensymbol für die Auferstehung Jesu.

Fliegende Glocken

In der Karwoche stehen die Glocken still. Sie fliegen am Gründonnerstag der Legende nach, nach Rom und läuten erst wieder am Ostersonntag. Die Aufgabe der Glocken übernehmen für diese Zeit die „Ratscherbuam“. Ratschen sind aus Holz gebastelte Instrumente, die durchs Drehen einen lauten und knatternden Ton erzeugen. Mit Trommelratschen ziehen die Kinder durch den Ort, sagen Sprüche auf und singen Lieder, begleitet durch das Knattern ihrer Ratschen.

Gefärbte Eier

Ostereierfärben ist in Österreich überall Brauch und hat seinen Ursprung im 12. oder 13. Jahrhundert. Im Lungau allerdings pflegen die Bewohner eine besondere Variante des Eierschmückens: Auf dem Ostertisch und im Osterkörbchen findet man die sogenannten „Grawirlacheier“. Um sie anzufertigen, wird ein gekochtes Ei auf ein mit „Grawirlach“ (Kerbelkraut), „Kasbleamen“ (Krokus) und Zwiebelschalen belegtes Leinentuch gelegt, umwickelt, an beiden Enden zusammengebunden und für einige Minuten in die Eierfarbe gelegt. Auf diese Weise entstehen auf den Eiern zarte, einzigartige Muster.

Osterzeit in Österreich

Das isst Österreich zu Ostern

FAQs

Es gibt Feiertage, die merkt man sich leicht: Weihnachten ist immer am 24. Dezember, Neujahr immer am 1. Jänner. Mit Ostern allerdings ist das eine ganz andere Sache: Mal fällt das Ostereiersuchen in den März, mal liegt es im April. Und mit dem Osterdatum wandert auch eine ganze Reihe von anderen Feiertagen wie Himmelfahrt und Pfingsten munter hin und her. Aber warum eigentlich?

Der Grund dafür liegt rund 1.700 Jahre zurück: Auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 beschlossen die versammelten Bischöfe und Kirchenfunktionäre, Ostern fortan immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern. Der Sonntag wurde deshalb gewählt, weil in den vier Evangelien des Neuen Testaments übereinstimmend von der Auferstehung am „ersten Tag der Woche“, also einem Sonntag, berichtet wird.

Das Verschenken von Ostereiern hat sowohl historische als auch symbolische Wurzeln.

Ursprünglich durften in der Fastenzeit keine Eier gegessen werden, daher wurden sich gekocht und somint haltbar gemacht. Sie wurden oft rot gefärbt um sie von rohen Eiern unterscheiden zu können.

Zudem galten Eier im Mittelalter als Abgaben an Lehnsherren oder als Pachtzins.

Symbolisch stehen sie für Auferstehung, neues Leben und Fruchtbarkeit – ein Brauch, der ins 13. Jahrhundert zurückreicht.

In Österreich werde unterschiedliche Osterbräuche je nach Region unterschiedlich gefeiert.

Typisch ist das Ostereierpecken, bei dem zwei Personen ihre Eier aneinanderschlagen – das heile Ei gewinnt. Am Palmsonntag werden liebevoll dekorierte Palmbuschen geweiht. Um den Einzug von Jesus in Jerusalem nachzustellen, ist es Brauch, hölzerne Palmesel mit einer darauf sitzenden Christusfigur durch den Ort getragen. Von Gründonnerstag bis Karsamstag schweigen in vielen Kirchen die Glocken – laut Tradition „fliegen“ sie nach Rom. In dieser Zeit ersetzen Ratschenbuben und -mädchen das Glockenläuten mit hölzernen Ratschen.

In der Osternacht wird vielerorts ein Osterfeuer entzündet, das Licht und neues Leben symbolisiert. Am Ostersonntag suchen wir bunte Eier und kleine Geschenke, die der Osterhase versteckt. Auch kulinarisch wird gefeiert – mit Osterschinken, Osterpinze oder dem Kärntner Reindling.

Die Ostermärkte in Österreich finden traditionell im März und April statt – je nachdem wann der erste Frühlingsvollmond war.

Auch kulinarisch wird in Österreich mit besonderen Leckerbissen gefeiert – mit Osterschinken, Mostviertler „Godnküpfi“, Osterpinzen, dem Kärntner Reindling oder auch mit Lebkuchenherzen.

Klimaschutz-Info

Warum sind Traditionen und Brauchtum nachhaltig?

Die Pflege von Brauchtum und Tradition in Österreich ist eng mit Nachhaltigkeit verbunden. Traditionen wie Almabtriebe, Brauchtumsfeste und regionales Handwerk zeugen von tiefem Respekt vor der Natur und den Ressourcen. Diese Bräuche fördern Verständnis und Wertschätzung für die lokale Flora und Fauna sowie das Umweltbewusstsein.

Brauchtum und Tradition stärken aber auch die soziale Nachhaltigkeit: Traditionelle Feste wie etwa das Maibaumaufstellen, Osterfeste oder Weihnachtsbräuche stärken den Gemeinschaftssinn und das gemeinsame Engagement für die Pflege der Region. Auch Immaterielles Kulturerbe ehrt traditionelle Rituale, Bräuche und Handwerkskünste, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

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